Employee Involvement & Recruiting mit dem Persona Modell

Employee Involvement & Recruiting mit dem Persona Modell

Topfschlagen im Minenfeld führt nur selten zum gewünschten Ergebnis

Herr Random schlägt die Hände über dem Kopf zusammen als er die Kostenaufstellung für seine Recruitingmaßnahmen sieht. Um endlich die Fachkräfte zu finden, die er so dringend für seinen Betrieb benötigt, hat er keine Kosten und Mühen gescheut. Herr Random hat nichts ausgelassen. Er hat es mit Anzeigen auf Onlineportalen versucht, Print und Social Media. Sogar mit einer Radioanzeige hat er es gewagt. Zum ersten Mal. Und das Ergebnis? Enttäuschend. Keine einzige qualifizierte Bewerbung. Dafür das gesamte Budget verprasst.

So wie Herrn Random geht es vielen Personalverantwortlichen, die alles tun, um endlich geeignete Kandidaten zu finden. Doch viel hilft viel ist beim Recruiting nicht immer die zielführendste Devise. „Man kann niemals die Ergebnisse erzielen, die man sich wünscht, wenn man seine Zielgruppe nicht kennt. Egal wie viel Geld man investiert. Topfschlagen im Minenfeld führt nur selten zum gewünschten Ergebnis“, so Personalmarketing Experte Jan Steffen. Es sei ratsam sich intensiv mit seiner Zielgruppe auseinanderzusetzen. Und das beginnt damit sie kennenzulernen.

 

Recruiting mit dem Persona Modell

Dazu bietet sich eine Methode aus dem klassischen Produktmarketing an. Das Persona Modell. Auf Personalbeschaffungsmaßnahmen, HR und Recruiting übertragen spricht man von der Candidate Persona. Bei einer Candidate Persona werden diverse, fiktive Charaktere erstellt, die je stellvertretend für eine bestimmte Personen- bzw. Bewerbergruppe stehen. Sie definieren somit also die Zielgruppe. Daraus lassen sich zielführende Personalmarketing- und Recruitingmaßnahmen ableiten, die auf eine bestimmte Bewerbergruppe abzielen. Statt auf eine unscharfe Gruppe irgendwelcher Bewerber.

5 Tipps für Ihre Candidate Persona

Wir haben 5 Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie Ihre Candidate Persona definieren und so Ihre Wunschkandidat:innen finden.

Es gilt zunächst einmal folgende Schlüsselvoraussetzungen zu erfüllen:

  • Empathie
  • Employee Involvement

 

1. Empathie

Lösen Sie sich bei der Erarbeitung Ihrer Candidate Persona komplett von Ihren eigenen Wunsch- und Wertevorstellungen. Vergessen Sie Befindlichkeiten und Bewerberanforderungen. Versetzen Sie sich stattdessen in die Lage der Persona – mit allem was dazu gehört.

 

2. Employee Involvement

Involvieren Sie Ihre Mitarbeitenden! Wir können es gar nicht oft genug sagen: Ihre Mitarbeitenden haben auf so gut wie alle Fragen, die Sie sich auf Leitungsebene stellen mögen, die Antwort. Insbesondere wenn es um HR- und Recruitingbelange geht. Sie zu involvieren ist nicht nur Ihre Lösung für das „Bewerberproblem“. Es zahlt auch auf Ihr internes Personalmarketing ein. Ihre Mitarbeitenden fühlen sich mit der Teilhabe wertgeschätzt und als wichtiger Teil des Ganzen. Sie bekommen so die Möglichkeit zum Erfolg des Unternehmens beizutragen, indem sie ihn mitgestalten. Das wiederum schafft Identifikation. In diesem Fall bekommen die Mitarbeitenden ein Mitspracherecht bei der Auswahl ihrer neuen Kolleginnen und Kollegen. Das macht ja auch vollkommen Sinn, denn wer weiß besser, wer gut ins Team passt als Ihre Mitarbeitenden? Diese Art Teilhabe und Partizipation zahlt übrigens auch direkt auf Ihr New Work-Konto ein.

 

3. Candidate Persona Task-Force

Stellen Sie also eine Arbeitsgruppe zusammen, um Ihre Candidate Persona zu erarbeiten. Bearbeiten Sie Ihr Persona Modell weder allein noch ausschließlich auf Führungsebene. Ein Beispiel: Sie suchen eine Bankettmitarbeiterin. Im Idealfall besteht Ihre Candidate Persona Task-Force aus ein bis zwei Bankettmitarbeitenden, der Bankettleitung und Ihnen als Personalverantwortliche.

 

4. Definition Ihrer Candidate Persona

Machen Sie aus einer fiktiven Persona einen echten Menschen. Das gelingt Ihnen, indem Sie die kleinsten Details, die einen Menschen ausmachen berücksichtigen und definieren. Geben Sie Ihrer Persona einen Namen, bestimmen Sie das Alter, das soziale Umfeld, den Familien- und Bildungsstand. Beantworten Sie außerdem Fragen wie:

 

  • Wer hat Einfluss auf die Persona?
  • Welche Charaktereigenschaften hat sie?
  • Welche Hard- und Soft Skills hat sie?
  • Welche Erfahrungen hat sie im Leben gemacht?
  • Wie viel verdient sie derzeit?
  • Was macht sie am liebsten in ihrer Freizeit?
  • Ist sie bereits in Beschäftigung und wenn ja, was frustriert sie ggf. bei der Arbeit? Wünscht sie sich einen Jobwechsel? Wenn ja, warum?
  • Welche Werte, Wünsche und Ziele hat sie?

 

5. Job Search Behaviour Ihrer Candidate Persona

Beschäftigen Sie sich im nächsten Schritt so genau wie möglich mit dem Jobsuchverhalten Ihrer Persona. Die Kernfrage, die Sie sich hier stellen lautet: Welchen Quellen vertraut Ihre Persona? Nehmen wir ein Beispiel aus der Pflege. Einem Bereich, in dem bekanntermaßen ein erheblicher Fachkräftemangel herrscht. Eine Pflegefachkraft hat auf dem Arbeitsmarkt die Qual der Wahl. Die Anzahl der Stellenanzeigen und suchenden Arbeitgeber ist unüberschaubar hoch. Außerdem machen sie alle den Anschein dasselbe anzubieten. Alle reden von flexiblen Arbeitszeitmodellen, Prämien aller Art und dynamischen Teams. Die Guten und Ehrlichen lassen sich so kaum von den schwarzen Schafen unterscheiden. Mit etwas Empathie kommt man schnell darauf, dass eine Pflegefachkraft bei einem Jobwechsel auf die Empfehlung einer ihr bekannten Person vertrauen wird. Statt auf den Arbeitgeberauftritt (Stellenanzeige, Karriereseite, etc.).

Allgemeiner gehalten sollten Sie hier außerdem Antworten auf diese Fragen finden:

 

  • Wie und wo sucht Ihre Candidate Persona nach einem neuen Job?
  • Wem vertraut sie?
  • Sucht sie aktiv oder passiv?

 

Fun Fact

Der Begründer des klassischen Persona Modells ist der Software Designer Alan Cooper. Er sagt, er habe bereits 1983 seine erste Persona namens „Kathy“ definiert. Sie wurde so echt, dass er bei seiner Arbeit immer wieder in den fiktiven Dialog mit Kathy trat, um die Entwicklung seiner Software beständig zu optimieren. Mit Erfolg.

 

So gilt auch für Sie. Je genauer Sie Ihre Candidate Persona definieren, desto besser gelingt es passenden Kandidat:innen, sich mit der Persona (= Ihr/e Wunschkandidat:in) zu identifizieren.

 

Sie werden sehen, die Erarbeitung und Definition Ihrer Candidate Persona wird nicht nur der Schlüssel zu Ihrem Recruitingerfolg sein, sondern auch noch Spaß und Freude im Team bringen.

 

Sie haben jetzt Lust das Projekt anzugehen? Kontaktieren Sie uns, um eine ausfüllbare Vorlage zu erhalten, die es Ihnen erleichtern wird Ihre Candidate Persona zu definieren.

 

Sollten Sie noch tiefer ins Thema einsteigen wollen oder eine neutrale Moderation / Workshop Führung mit Expert:innen wünschen, melden Sie sich bei uns. Gemeinsam definieren wir Ihre Candidate Persona bis aufs kleinste Detail und leiten daraus effiziente Recruitingmaßnahmen ab, die Ihnen die Ergebnisse bringen, die Sie sich wünschen: qualifizierte Bewerbende, die zu Ihren Teams passen.