Warum sollte jemand für SIE arbeiten wollen? – Eine Anleitung zur Findung Ihrer Mitarbeiter-Benefits

Oder anders gefragt: Warum sollte Ihr Wunschkandidat seinen aktuellen Arbeitsplatz, der „ganz ok“ ist, verlassen, um für Sie, bei und mit Ihnen zu arbeiten? Denken Sie nicht lange darüber nach: Welche drei Gründe fallen Ihnen auf Anhieb ein? Notieren Sie sie.

 

Herzlichen Glückwunsch, das sind genau die Gründe, die Sie bei der Personalsuche in den Vordergrund stellen sollten und in der Ausdrucksweise am besten genauso, wie sie Ihnen in den Kopf geschossen sind. Denn so sprechen Sie genau die Menschen an, die zu Ihnen und Ihrem Team passen – Menschen, die „Ihre Sprache“ sprechen.

 

Nur, wenn ich mich als Bewerber bei Ihnen richtig fühle, wird mein Wunsch geweckt mit Ihnen zu arbeiten. Diese erste Identifikation, die -gut gemacht- schon mit der Stellenanzeige ausgelöst werden kann, kann ich nur „erleben“, wenn Sie als Unternehmen mich als Bewerber ansprechen. In der Realität wird dieses machtvolle Tool jedoch kaum genutzt. Das könnte an Bequemlichkeit (copy/paste alter oder gar anderer Stellenanzeigen) liegen, an „das haben wir immer schon so gemacht“ oder auch an Desinteresse, Unwissenheit oder Ignoranz.

 

So oder so: Es ist kein Erfolgskonzept. So random und austauschbar Ihre Mitarbeiter-Benefits sind, genauso random und austauschbar werden die Bewerber sein, die sich daraufhin melden.

Mitarbeiter-Benefits, die keine sind

Scheuen Sie sich also nicht all die üblich gedroschenen Floskeln in Ihren Stellenanzeigen endgültig zu löschen und sie mit wirklich guten Gründen zu ersetzen. Besonders schnell sollten Sie bei diesem Einheitsbrei sein:

 

  • Ein junges*, dynamisches Team
  • Eine abwechslungsreiche, spannende Aufgabe
  • Individuelle Fort- und Weiterbildungen
  • Ein angenehmes Arbeitsklima
    Work-Life-Balance

 

*die Bezeichnung „jung“ ist diskriminierend und verstößt gegen das AGG

 

Auch diese „Benefits“ sind schlichtweg keine Benefits, da sie selbstverständlich sein sollten:

 

  • Gleichberechtigung
  • Einarbeitung

 

Abgesehen davon, dass all diese genannten Möchtegern-Benefits absolut austauschbar sind, sie sich in wirklich JEDER Stellenanzeige finden, bieten sie wenig echten Mehrwert für gute Bewerber, die sich ihren Arbeitgeber aussuchen können.

Mitarbeiter-Benefits mit echtem Mehrwert

Befassen Sie sich mal eingehend mit dem Thema und stellen Sie sich selbst und im Team folgende Fragen:

 

  • Was ist Ihr USP als Arbeitgeber?
  • Was macht das Arbeiten bei Ihnen aus?
  • Warum arbeiten Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen für Ihr Unternehmen?

 

Sie werden sehen, da gibt es so einige Punkte, die wesentlich attraktiver und aussagekräftiger sind als die obige Auflistung.

 

Sollten Sie jedoch feststellen, dass Sie als Arbeitgeber gar nicht mal so viel zu bieten haben, dann finden Sie sich nicht damit ab, sondern tun Sie etwas.

 

 

Mehrwert sind so individuell wie Ihr Unternehmen und die Menschen, die für Sie arbeiten. Schauen Sie also, was könnten Sie Ihren Mitarbeitern bieten, um ihre Zufriedenheit zu steigern und ihnen das Leben zu erleichtern?

 

In der Fahrradstadt Bremen könnte ein individuell konfigurierbares Dienstrad ein ansprechender Benefit sein. Ein anderes steuergünstiges Modell ist die Spendit Card, die man auch mit einem bestimmten Verwendungszweck verbinden kann (je nach Zielgruppe wäre Netflix ein Beispiel).

Keine Benefits ohne Ihre Mitarbeiter

Was auch immer Sie tun, um Ihre Mitarbeiter-Benefits zu definieren, neu zu finden und zu implementieren: Tun Sie es nicht ohne Einbezug Ihrer Mitarbeiter. Sie sind nicht nur diejenigen, deren Zufriedenheit Sie sicherstellen möchten, sondern sie sind auch der Spiegel Ihrer Wunschkandidaten und somit Ihrer Zielgruppe.

 

Stellen Sie die oben genannten Fragen auch Ihren Mitarbeitern und fragen Sie sie ganz konkret, was sie sich darüber hinaus noch wünschen würden. Machen Sie doch ein Projekt daraus und lassen Sie diejenigen, die sich freiwillig dazu melden, an der Findung und Implementierung neuer Zusatzleistungen mit echtem Mehrwert teilhaben.

Lesen Sie zu diesem Thema auch unsere HR-Ratgeber-Kolumne für die ahgz jobsterne.